Dachbegrünung und Photovoltaik – eine perfekte Kombination
Photovoltaik-Anlagen sind bei gewerblichen und privat genutzten Gebäuden heute fast schon zum Standard geworden. Die nachhaltige Erzeugung erneuerbarer Energien, eine zunehmende Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen und nicht selten regulatorische Vorschriften sowie öffentliche Fördermaßnahmen sorgen dafür, dass sich private Haushalte, Unternehmen und ebenso die Betreiber öffentlicher Gebäude für die Installation einer Photovoltaik-Anlage entscheiden. Was viele nicht wissen: Die Kombination aus einer Dachbegrünung und einer Photovoltaik-Anlage kann den Stromertrag signifikant steigern und ist damit eine besonders empfehlenswerte Option.
PV-Anlagen sind bei niedrigen Temperaturen effizienter
Für die Erzeugung von Strom benötigen PV-Anlagen Sonne. Gleichzeitig sinkt mit steigender Umgebungstemperatur die Leistung eines Moduls. Gängige Leistungsangaben für Photovoltaikanlagen beziehen sich dabei immer auf eine Umgebungstemperatur von 25° C. Erhitzt sich aber ein PV-Modul durch die Sonneneinstrahlung, sinkt die Leistung ab, sodass bspw. bei einer Temperatur von 65° C nicht mehr 100% Leistung erbracht werden können, sondern nur noch etwa 80 %. 65° C – das klingt auf den ersten Blick nach einer Temperatur, die niemals erreicht wird, aber in direkter Sonneneinstrahlung kann das sehr schnell vorkommen (man denke bspw. an die Karosserie eines PKWs oder an Asphalt, der sich im Sommer erhitzt).
Dachbegrünungen kühlen die Photovoltaik-Module
Durch die Verdunstung von Wasser entziehen die Pflanzen eines Gründachs der Umgebung große Mengen an Energie, was zu einem starken Kühlungseffekt führt. Die positive Folge: Auch die auf der Dachbegrünung verbauten Photovoltaik-Module werden gekühlt, was direkt in einer gesteigerten Leistung resultiert und den Stromertrag steigert.
4-5% Leistungssteigerung der Photovoltaikanlage auf einer Dachbegrünung
Gründächer steigern die Leistung einer Photovoltaikanlage immens. Das zeigt eine aktuelle Studie an PV-Modulen: Eine Hälfte des Daches, auf denen die PV-Module installiert waren, hatte man begrünt, die andere Hälfte des Daches war klassisch nur mit Bitumen abgedichtet. Durch die Dachbegrünung ergab sich ein Kühlungseffekt von 8° C, das heißt die PV-Module auf dem begrünten Dachabschnitt waren im Schnitt um 8° C kühler als die Module über der unbegrünten Dachfläche. Dieser Temperaturunterschied resultierte in einer durchschnittlichen Mehrleistung von 4-5 %. Bei einer Photovoltaikanlage mit 10 kWp und einer normalen Jahresleistung von etwa 10.000 kWh kann entsprechend ein Mehrertrag von 400 bis 500 kWh realisiert werden!