Nachhaltig Ressourcen schonen

Energie sparen durch eine Dachbegrünung

Der sorgsame Umgang mit Energie ist in Zeiten des Klimawandels und der aktuellen Gegebenheiten im gesamten Energieumfeld von zunehmender Bedeutung – nicht nur aus finanzieller Sicht, sondern ebenso aus einer Nachhaltigkeitsperspektive. Daher wird der Punkt Energieersparnis, der schon einmal kurz im Bereich „Geld sparen mit einem Gründach“ erläutert wurde, hier weiter ausgeführt.

Themen der Seite
Weniger Energie verbrauchen

Dachbegrünungen senken die Heizkosten

Insgesamt verbrauchen die privaten Haushalte in Deutschland etwa 30% der insgesamt in Deutschland benötigten Energie (Quelle: Umweltbundesamt). Von diesem Energieverbrauch werden 70% (!) für Raumwärme aufgewendet, sodass hier ein unglaublich großes Einsparpotenzial liegt, wenn man mit einer besseren Nutzung der Raumwärme den Energieeinsatz reduzieren kann.

Bis zu 1000 kWh kann man beim Einfamilienhaus durch eine Dachbegrünung sparen

In diversen Studien hat man zeigen können, dass durch eine Dachbegrünung bei Flachdächern, aber ebenso bei Schrägdächern die Energieeinsparung bezogen auf die Heizwärme bis zu 5% betragen kann. Die nachstehende Tabelle gibt einen Überblick, wie groß die Einsparung je nach Heizungsart für ein 130 m²-Einfamilienhaus sein kann:

Art der Heizung

Einsparung durch Dachbegrünung

Gas-Brennwertkessel

Bis zu 1000 kWh

Öl-Heizung

Bis zu 100 Liter

Fernwärme

Bis zu 750 kWh

Wärmepumpe

Bis zu 300 kWh

Holzpellets

Bis zu 650 kWh

Entsprechend der aktuellen, stetig steigenden Energiepreise trägt die Installation einer Dachbegrünung zur Nachhaltigkeit bei. Der Energieverbrauch wird gesenkt – und das freut die Natur sowie den Geldbeutel

Die Natur auf dem Dach

Dachbegrünungen sind eine natürliche Klimaanlage für Gebäude

Noch ist in Deutschland der Anteil des Energieverbrauchs für Gebäudekühlung vergleichsweise gering. Langandauernde und zum Teil extreme Hitzeperioden aber nehmen von Jahr zu Jahr zu. Entsprechende Statistiken des Deutschen Wetterdienstes bestätigen diese Entwicklung, sodass das Thema Gebäudekühlung definitiv von zunehmender Relevanz ist.

Wachsender Anteil am Stromverbrauch für Klimaanlagen

Wenn man andere Nationen wie zum Beispiel die USA, China oder Japan betrachtet, in denen Klimaanlagen zur Standardausstattung gehören, kann man erahnen, wie sich auch in Deutschland der Stromverbrauch für die Gebäudekühlung entwickeln wird. Allein in den USA gab es nach Schätzungen der Internationalen Energie Agentur (IEA) 400 Millionen Klimaanlagen, in China bereits 800 Millionen, und der Bedarf wird mit weltweit steigenden Temperaturen überall weiter zunehmen. Der Anteil am weltweiten Stromverbrauch nur für die Gebäudekühlung betrug 2020 fast 10% (!) – mit einem stark steigenden Trend.

Doppelter Kühlungseffekt durch Dachbegrünung

Gründächer können bei der Gebäudekühlung gleich doppelt punkten: Einerseits wird das Dach durch die Pflanzen und das Substrat verschattet, d.h. die Sonne trifft nicht mehr direkt auf die Dachfläche (also bspw. Bitumenbahnen auf einem Flachdach), sondern auf die Pflanzen und das Substrat. Entsprechend findet wesentlich weniger Wärmeübergang auf das Gebäude statt.

Der zweite Effekt liegt in der Verdunstungsleistung der Pflanzen begründet: Bei einer extensiven Dachbegrünung verdunsten die Pflanzen ca. 3-5 mm Wasser pro Tag, das heißt auf einer 100 m² großen Dachfläche verdunsten pro Tag 300-500 Liter. Diese Verdunstung entzieht der Umgebung Energie und kühlt sie entsprechend ab, bei 300 l ist das eine Energiemenge von ca. 200 kWh. Würde man für die gleiche „Kälte“ mithilfe von Klimaanlagen erzeugen, würde man selbst mit den modernsten Klimaanlagen mind. 25 kWh Strom benötigen – pro Tag!